Bewerbungsgespräch:

5 Fallstricke

– und wie Sie dennoch punkten

Lesedauer: 10 Minuten

Mit folgenden und ähnlichen Fragen bringen Arbeitgeber Sie im Bewerbungsgespräch gerne in’s Straucheln.

Erfahren Sie, wie Sie potentielle Fallstricke nutzen, um positiv in Erinnerung zu bleiben – und auf unzulässige Fragen souverän reagieren.

Welche Fehler sollte man bei dieser Frage unbedingt vermeiden?

Ich erlebe es immer wieder in Interviews, wie Bewerber bei dieser Frage weit ausholen und ausschweifend erzählen.

Es fehlt der rote Faden bei einer oft wirren, schwer nachzuvollziehenden und willkürlichen Aneinanderreihung von Sätzen.

Dadurch schwindet meine Aufmerksamkeit bereits nach kurzer Zeit und meine Gedanken schweifen ab.

Das ist schade, denn damit vergeben Kandidat*innen eine wichtige Chance, sich im Interview professionell zu präsentieren und Ihren Gesprächspartner zu begeistern.

Wecken Sie das Interesse Ihres potenziellen Arbeitgebers – schließlich hat er auch Ihres geweckt!

Das Unternehmen möchte wissen, warum Sie sich für eine Bewerbung entschieden haben und was Sie für die Position mitbringen.

Doch wie schaffen Sie das? Indem Sie sich gut auf das Gespräch vorbereiten und die Stellenanzeige analysieren und sich überlegen, wie Ihre Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen ideal zu den Anforderungen des Unternehmens und der Position passen.

Finden Sie heraus, welche Ihrer Schlüsselkompetenzen besonders relevant sind.

Daraufhin erarbeiten Sie eine sorgfältig auf das Unternehmen und die zu besetzende Position abgestimmte Präsentation Ihres beruflichen Werdeganges und überzeugen damit, dass Sie der „perfect match“ sind.

Stellen Sie dabei das Besondere heraus.

Bewerbungsgespräch - Finden Sie heraus, welche Ihrer Kompetenzen besonders relevant sind

Welche Vorteile bieten Sie?
Was genau bringen Sie für die Position mit?

Stellen Sie in nur wenigen Beispielen dar, was Sie von der Masse abhebt.

Beschreiben Sie nicht nur Ihre Aufgaben und Tätigkeiten, sondern zeigen Sie auch mit wenigen Worten auf, welchen Effekt ihre Arbeit hatte.

Seien Sie authentisch und ehrlich und verstellen Sie sich nicht.

Lassen Sie gerne auch Ihre eigene Persönlichkeit in das Gespräch einfließen.

Liegt Ihnen Humor, zeigen Sie das.

Ist Ihre Vortragsweise eher sachlich, vertrauen Sie darauf.

Geben Sie Ihrem Gesprächspartner auch die Chance, sich einzuklinken und Fragen zu stellen.

Legen Sie zwischendurch Pausen ein, um die Reaktion Ihres Gesprächspartners abzuwarten.

Enden Sie idealerweise mit einem call to action.

Ihr Schlusssatz sollte Ihr Gegenüber dazu animieren, weitere Fragen zu stellen, um Sie und Ihre Fähigkeiten im Laufe des Gespräches noch besser kennenzulernen.

Auch hier ist wieder Ehrlichkeit gefragt.

Persönlich habe ich das große Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Ich bin eine Netzwerkerin, kommuniziere gerne und habe es schon immer als meine Aufgabe gesehen, Menschen zu helfen und tue dies auch gerne.

Insofern übe ich meinen Job mit Leichtigkeit und Leidenschaft aus.

Mir geht es nicht in erster Stelle ums Geld verdienen, sondern um eine erfüllende Tätigkeit, die mich glücklich macht und bei der ich anderen Menschen wertvolle Tipps, Inspirationen und Hilfestellungen geben kann.

Insofern könnte ich die Frage mit der Kündigung des Jobs nach einem Lottogewinn mit einem ganz klaren Nein beantworten.

Manchmal setzen Personaler im Jobinterview sog. Brainteaser ein, um die analytische Kompetenz und Spontanität von Bewerbern zu testen.

Dabei wenden sie diese in Form von Rätseln, Knobelaufgaben, Schätzfragen oder Fallbeispiele (case studies) an.

In der Regel haben diese Brainteaser keinen inhaltlichen Bezug zu der künftigen Tätigkeit. Sie werden, wenn überhaupt, in wissensgetriebenen Unternehmen wie Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfungen oder bei Finanzdienstleistern eingesetzt.

Auch auf diese Art von Fragen kann und sollte man sich vor dem Gespräch vorbereiten.

Ich rate Ihnen daher, beim Unternehmen vorab zu erfragen, wie sie sich ideal auf das Interview vorbereiten können.

Ich finde es nur fair von Unternehmen, auch den Einsatz von Brainteasern vorab mitzuteilen um die Chance zu haben, sich entsprechend darauf vorzubereiten.

Prinzipiell gilt beim Lösen dieser Aufgaben, dass der Weg das Ziel ist: Eine richtige Antwort ist eher Nebensache.

Es kommt vielmehr auf die Art der Herangehensweise von Bewerbern an, die für den Interviewer interessant ist.

Wichtig dabei ist, dass Sie sich der Aufgabe stellen und Ihre Gedankengänge dem Personaler transparent machen, damit dieser den Lösungsweg nachvollziehen kann.

Wie sollen Sie reagieren, wenn Sie eine unzulässige Frage gestellt bekommen?

Rein rechtlich sind Fragen nach Familienplanung, Schwangerschaft, politischer Einstellung, gewerkschaftlichem Engagement, Krankheit oder Schulden unzulässig, weil sie keine „arbeitsbezogene“ Relevanz haben.

Dennoch gibt es immer wieder Personaler oder Interviewpartner, die auch diese Fragen stellen.

Ich empfehle meinen Klienten in der Interviewvorbereitung immer, aufrichtig und ehrlich zu bleiben und Fragen möglichst professionell, sachlich und diskret zu beantworten.

Sie sollten im Vorstellungsgespräch bei der Wahrheit bleiben.

Dadurch sind Sie im Gespräch viel entspannter und authentischer als die, die Lügen auftischen oder versuchen, Dinge zu verschleiern. Im besten Falle überzeugen Sie das Unternehmen mit Ihrem authentischen, aufrichtigen Charakter.

Vielleicht will der Gesprächspartner Sie mit dieser Frage ja auch nur aus der Reserve lochen und sehen, wie Sie unter Stress reagieren?

Bleiben Sie also wenn möglich ganz ruhig und gelassen.

Vielleicht lösen Sie die Situation mit Spontanität, Schlagfertigkeit oder aber einer Gegenfrage?

Ich persönlich würde mir in einer solchen Situation die grundsätzliche Frage stellen, ob ich für dieses Unternehmen überhaupt tätig werden will.

Auch wenn man als Bewerber letzten Endes mal nicht zur ausgeschriebenen Stelle passt, ist das doch immer noch besser für beide Seiten, als eine Fehlentscheidung zu treffen.

Damit Sie im Jobinterview bei keiner Frage besonders ins Schwitzen kommmen, ist eine gute und intensive Gesprächsvorbereitung durch eine professionelle Bewerbungsberatung unerlässlich.

Strukturierte Vorbereitung beugt Nervosität vor und stärkt das Selbstbewusstsein für ein überzeugendes Auftreten.

Besonders hilfreich ist es, sich im Rahmen der Vorbereitung selbst zu filmen.

Anhand solcher Videos – sowie fachkundigem Feedback und Tipps – gelingt es bald, auch ungewohnte Interviewsituationen oder unerwartete Themen souverän zu meistern.

Jutta Platen, Personalvermittlung Airlines & Accounting

Im Beruflichen Einzelcoaching biete ich unter anderem eine individuelle Gesprächsvorbereitung an.

Hier gehen wir im ersten Schritt meinen Interviewleitfaden durch.

Danach erfolgt eine gezielte Vorbereitung und Recherche zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen.

Abschließend findet eine Interviewsimulation (Beispielvideo) mit Feedbackgespräch statt.

Sie profitieren von meinen langjährigen Erfahrungen mit vielen Einstellungsgesprächen, und ich gebe Ihnen dazu gerne wertvolle Einblicke.

So gehen Sie gut vorbereitet, gelassen und überzeugend in Ihr Bewerbungsgespräch!